JNF Green Business Circle
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Deutsch-Israelische Unternehmen verbinden - Umweltethik fördern

Robert Bosch Stiftung und JNF-KKL Gesprächsrunde zu „Nachhaltigkeit und Innovation“

Robert Bosch Stiftung und JNF-KKL Gesprächsrunde zu „Nachhaltigkeit und Innovation“

50-jähriges Jubiläum deutsch-israelische Beziehungen

Anfang Dezember (3.12.2015) fand in der Robert Bosch Stiftung zusammen mit dem Jüdischen Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL e.V.) eine hochkarätige Gesprächsrunde zum Thema „Nachhaltigkeit und Innovation“ statt. Eingeladen waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichen Institutionen. Anlass für die Veranstaltung war das 50-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Der Abend war ein Kick-off für die Entwicklung gemeinsamer Vermittlungs-Projekte, in denen sich beide Organisationen zukünftig in Drittländern engagieren wollen, in Afrika und anderen Ländern. Als älteste Umweltschutzorganisation Israels bringt JNF-KKL im Bereich Begrünung von Wüsten umfassendes Expertenwissen mit. Der Gesandte der israelischen Botschaft Avraham Nir-Feldklein sagte: „Ich freue mich sehr, denn der Abend wird die deutsch-israelischen Beziehungen einen Schritt weiter voran bringen.“

Baden-Württemberg und Israel: Länder mit großer Innovationskraft

Die Keynote sprach an dem Abend Dr. Nils Schmid, MdL, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg. „Ich freue mich, dass wir an der deutsch-israelischen Freundschaft so nachhaltig arbeiten“, stellte er heraus und fügte hinzu, dass im Bereich der beruflichen Bildung mit keinem anderen Land so eng und seit 46 Jahren zusammengearbeitet werde, wie mit Israel. Das sei eine echte Erfolgsgeschichte, an die in anderen Bereichen angeknüpft werden kann.

Minister Schmid berichtete im Folgenden auch von seiner Delegationsreise, die er 2015 nach Israel gemacht hatte. Hier sei interessant, dass Baden-Württemberg und Israel ähnliche Voraussetzungen als Wirtschaftsstandorte hätten. Beide Länder seien ressourcenarm, hätten zugleich jedoch eine große Innovationskraft. Mit Hinblick auf das Thema des Abends „Nachhaltigkeit und Innovation“ führte Minister Schmid aus, welche große Bedeutung die Nachhaltigkeit in Israel, aber auch in Baden-Württemberg und weltweit habe. Es gehe dabei um die Zukunft unseres Planeten. „In Baden-Württemberg wurde das Auto erfunden, und jetzt geht es darum, die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Wenn Deutsche und Israelis zu diesem und anderen Nachhaltigkeitsthemen zusammenarbeiten und zusammenkommen, wie heute Abend, begrüße ich das sehr.“

Die deutsch-israelischen Beziehungen weiter voran bringen

Ebenfalls in Stuttgart dabei, war Christian Lange MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. Er war in der Woche zuvor gerade von einer Reise nach Israel zurückkehrt, bei der er unter anderem im Wald der deutschen Länder in der nördlichen Negev Wüste, den Startschuss für den “Wald der SPD” gegeben hatte und zusammen mit Kollegen der Arbeitspartei in Israel den ersten Baum gepflanzt hatte.

Er sagte: “Wenn ich an Israel denke, denke ich an die vielen Start-up Unternehmen, an die viele technologische Entwicklungen, die in Israel erfunden wurde, wie der USB-Stick, der 3D-Drucker, die Cherry-Tomate oder an den Epilierer. Aber ich denke auch an die Begrünung der Wüste, wie sie der JNF-KKL im Negev erfolgreich umsetzt. Ich halte es für sehr begrüßenswert, dass sich deutsche und israelische Institutionen zum Austausch und für Kooperationen treffen und kooperieren”.

Prof. Joachim Rogall, Geschäftsführer Robert Bosch Stiftung, stellte zunächst die Arbeit der Stiftung vor. Dabei verwies er auch auf die Kompetenz im Bundesland Baden-Württemberg mit drei Hochschulen im Bereich Forstwirtschaft und wurde gleich konkret, wenn es um gemeinsame Projekte mit dem JNF-KKL geht, die in Afrika auf den Weg gebracht werden können. „Wir sehen ein großes Potential darin, die Möglichkeiten der Robert Bosch Stiftung und die von JNF-KKL zusammenzuführen, um Nachhaltigkeitsprojekte in Afrika auf den Weg zu bringen. Wir wollen dazu beitragen, dass bestimmte Projekte nicht abgelehnt werden, weil sie aus Israel kommen. Es geht jetzt darum, die richtigen Leute zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zusammenzubringen“, erläuterte er sein Engagement für den Abend.

Für Sarah Singer, die Präsidentin des JNF-KKL war der Abend sehr besonders. „In dem Moment, in dem wir als Deutsche und Israelis gemeinsam mit Wissenstransfer Hilfe zur Selbsthilfe leisten, schaffen wir zugleich eine Plattform zur Stärkung unserer Zusammenarbeit“. Sie werde im Anschluss an die Veranstaltung mit ihrem Team des JNF-KKL gleich in medias res gehen und die Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung konkretisieren

Eine lebendige Gesprächsrunde mit spannenden Ideen

Zusätzlich gaben noch Dr. Schaul Chorev, der Hauptdelegierte des KKL Jerusalem für Deutschland, und Johannes Guagnin, Forstingenieur des KKL Israel, der eigens aus Israel zur Veranstaltung angereist war, einen Überblick über die Arbeit der Organisation in Israel und bisherige Projekte, die z. B. in Ruanda umgesetzt wurden, um den Menschen beim Anbau von Lebensmitteln in ihrer ariden Umgebung zu helfen.

Daran folgte eine lebendige Gesprächsrunde mit den rund 35 Teilnehmern. „Wir haben die Teilnehmerzahl in diesem Rahmen festgelegt, um damit einen Austausch und ein Gespräch mit allen zu ermöglichen“, erläutert Sarah Singer. „Es war ein hervorragender Abend, mit vielen Anknüpfungspunkten, die wir in den nächsten Wochen aufarbeiten werden, um dann auch konkret ein Afrika-Projekt mit der Robert Bosch Stiftung auf den Weg zu bringen.“

Durch den Abend führte Dr. Werner Schnappauf, der ehemalige bayerische Umweltminister und heutige Partner der Kanzlei Graf von Westfalen und Leiter des dortigen Israel-Desks.

 

Bilder: Copyright: Robert Bosch Stiftung / Fotograf: Thomas Hörner